28 Prozent aus dem Feld, 53 Prozent von der Freiwurflinie: Trotz schwacher Wurfausbeute hat Swiss Central in Lausanne eine echte Chance auf den Sieg. Dies zumindest bis zu einer kuriosen Szene kurz vor Schluss.

Das Auswärtsspiel von Swiss Central bei den Pully-Lausanne Foxes erinnerte in mehrfacher Hinsicht an bereits gespielte Partien. Wie so oft spielte Swiss Central über weite Strecken des Spiels gut mit. Und wie schon zuvor gegen Massagno, Nyon, Monthey oder Vevey machten am Ende nur wenige Punkte den Unterschied. Zudem hatte SCB in den entscheidenden Phasen einmal mehr kein Glück mit den Schiedsrichterentscheidungen. So kam es am Samstag, knapp 17 Sekunden vor Schluss, zu folgender Szene:

Foul – oder Ball im Aus? 

Nach einem verpassten Freiwurf von Harding Nana holte sich «Foxes»-Spielmacher Steven Green beim Stand von 71:70 den Defensiv-Rebound. Nachdem der Amerikaner anschliessend sogleich von den SCB-Spielern Zoccoletti und Samenas in Bedrängnis gebracht wurde, verlor Green die Körperkontrolle und stolperte ins Spielfeld-Aus. Den Ball behielt er während der Szene stets in beiden Händen. Da Zocoletti und besonders Samenas nah dran waren und es zu Körperkontakt kam, hätten die Schiedsrichter durchaus ein Foul pfeifen können. Ein solcher Pfiff blieb jedoch aus – stattdessen befanden die Unparteiischen, dass ein SCB-Spieler zuletzt am Ball gewesen sei, weshalb Pully-Lausanne in den Ballbesitz kam. Von allen vorhandenen Optionen war dies zweifellos die unglücklichste Entscheidung.

Die fragwürdige Szene im Video:

 

«Wir haben uns selbst geschlagen»

Auch wenn sich SCB-Coach Danijel Eric nach dem Spiel lautstark über den Pfiff kurz vor Schluss enervierte, wollte der Trainer die Niederlage etwas später nicht mit diesem einen Entscheid erklären. Zu Recht sagte er: «Wir haben das Spiel bereits im dritten Viertel aus der Hand gegeben.» In der Tat: Im dritten Abschnitt gelangen den Gästen aus der Zentralschweiz gerade einmal neun Punkte. Wie schon in den vergangenen Spielen wurden auch in Lausanne wiederum unzählige «leichte Körbe» liegen gelassen. Die Trefferquote (28 % aus der Zweipunktedistanz) spricht eine deutliche Sprache. Auch die Freiwurfquote blieb mit 12 von 23 Treffern (53 %) erneut unterdurchschnittlich. So nützte es denn auch nichts, dass am Samstag auch die «Foxes» nicht wirklich zu überzeugen wussten. «Wir haben uns selbst geschlagen», so Eric. Dass es seine Mannschaft eigentlich besser könnte, bewies sie im vierten Viertel. Dieses entschied Swiss Central mit 27:16 für sich – doch die Aufholjagd kam zu spät.

NLA, 19. Runde, Samstag, Lausanne – Zuschauer: 400

Pully-Lausanne Foxes – Swiss Central 74:70 (40:34)

SCB: Nana 18, Mirza Ganic, Leucio, Price 22, Wright 14, Zoccoletti 2, Jusovic, Plüss 9, Samenas 5, Mitrovic. – Coach: Eric, Bär, Cokara. – abwesend, Mirnes Ganic, Früh, Obim

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