Trotz der 79:95-Heimniederlage spielt Swiss Central gegen den Rekordmeister über weite Strecken erstaunlich gut mit. Besonders US-Spielmacher Ricky Price wehrte sich mit Mühen und Kräften gegen die zu erwartende Niederlage. 

Natan Jurkovitz hob am Samstag in der Maihofhalle gleich zwei Mal ab. Innert wenigen Minuten trickste der Freiburger Flügelspieler die Verteidigung von Swiss Central wiederholt auf spektakuläre Weise aus. Während seine Mitspieler auf der linken Spielfeldseite einen vermeintlichen Spielzug lancierten, startete der Flügel auf der gegenüberliegenden Seite einen Sprint zum Korb. Ehe die SCB-Verteidiger merkten, wie ihnen geschah, flog der Ball auch schon durch die Luft in Richtung Jurkovitz. Sekundenbruchteile später hob der Schweizer Nationalspieler ab, um den Ball in der Luft zu fangen und mit einem imposanten Dunking in den Korb zu hämmern. «Alley-Hoop» nennt sich diese Art des Abschlusses, die es in der amerikanischen NBA oft, in der Schweiz aber mangels fähiger Athleten nur selten zu bewundern gibt.

Das Mass aller Dinge

Die beiden Aktionen von Natan Jurkovitz waren sinnbildlich für das Kräfteverhältnis zwischen Fribourg und der Konkurrenz. Der Meister und Tabellenführer ist dem Rest der Liga mindestens einen Schritt voraus. Das gilt natürlich auch für den Direktvergleich mit Swiss Central, dem Tabellenletzten. Fribourg hat die professionellsten Strukturen, die schönste Halle, am meisten Geld – und den breitesten Kader. Weil es an diesen Tatsachen derzeit nichts zu rütteln gibt, ist es umso beachtlicher, wie sich die Swiss Central im Vergleich gegen den Ligakrösus präsentierte. Mit Ausnahme der unglücklichen Startphase sowie einem zwischenzeitlichen Einbruch im zweiten Viertel, spielte das Heimteam über weite Strecken erstaunlich gut mit. Nach dem verdienten 103:93 Erfolg gegen Vevey Riviera vom vergangenen Dienstag, zeigte SCB damit erneut eine ansprechende Leistung.

Starker Auftritt von Price


Ricky Price erzielte gegen Fribourg 28 Punkte. (Bild: Philipp Schmidli)

Es war vor allem US-Spielmacher Ricky Price, der sich mit Mühen und Kräften gegen die zu erwartende Niederlage wehrte. Der 26-Jährige erzielte 28 Punkte, 16 Zähler mehr als sonst üblich. Natürlich erkannte aber auch Price die Klasse des Gegners: «Fribourg ist wie kein anderes Team in dieser Meisterschaft in der Lage, über die gesamte Spieldauer mit höchster Konzentration und Intensität zu agieren». Möglich ist dies nicht zuletzt deshalb, weil Fribourg über ein komplettes Profikader verfügt. Wird ein Amerikaner ausgewechselt, kommt entweder der nächste «Import», oder ansonsten mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Nationalspieler zum Zug. Es ist ein Luxus, mit dem ansonsten nur die Genfer Lions mithalten können. Bei Swiss Central sieht es bekanntlich anders aus: Bei den Zentralschweizern spielen – nebst vier ausländischen Verstärkungen und Captain Plüss – primär Jugendliche aus dem eigenen Nachwuchs. Seinen ersten NLA-Einsatz überhaupt erhielt am Samstag der erst 17-jährige Mihajlo Mitrovic.


Kam zu seinem ersten NLA-Einsatz: Mihajlo Mitrovic (17). 

NBA-Star Capela kommentiert Fribourg-Aktion  

Übrigens: Die zu Beginn beschriebenen Abschlüsse von Natan Jurkovitz liessen am Samstag nicht nur das Publikum in der Maihofhalle staunen. Nachdem die Highlights am späten Samstagabend auf der Instagram-Seite des Schweizer Basketballverbandes publiziert wurde, erhielt der sprunggewaltige Flügel das wohl wertvollste Kompliment: Der Schweizer NBA-Star Clint Capela (Houston Rockets) kommentierte Jurkovitz’ Slam-Dunks mit einem Flammen-Emoji.

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

‼️@njurko was above everybody tonight! 👌 @fribourgolympicbasket . #WeAreSwissBasketball #SBleague

Ein Beitrag geteilt von Swiss Basketball (@swiss_basketball) am

NLA, 16. Runde, Samstag, Maihof. – Zuschauer: 400

Swiss Central – Fribourg Olympic 79:95 (32:48)

SCB: Nana 24, Mirza Ganic 2, Früh 2, Price 28, Wright 7, Zoccoletti, Plüss 4, Obim 4, Samenas 8, Mitrovic. – Coach: Eric, Bär, Cokara. – abwesend: Jusovic, Leucio, Mirnes Ganic (alle verletzt).