Swiss Central verliert das Auftaktspiel gegen die Starwings Regio Basel zuhause mit 66:74. Vor allem in der zweiten Hälfte produzierten die Zentralschweizer zu viele Eigenfehler.

Nach 5 gespielten Minuten deutete in der Maihofhalle vieles auf einen – aus Sicht des Heimteams – gelungenen Basketballabend hin: Swiss Central Basketball startete gegen die Starwings fast fehlerfrei in die Partie und führte im Deutschschweizer Derby schon nach kurzer Zeit mit 14:4. Obwohl die Gäste aus dem Baselbiet anschliessend an Fahrt aufnahmen, hielt die Startführung des Heimteams zumindest bis Mitte des zweiten Viertels (29:23).

Dann jedoch wendete sich das Blatt: Die Gäste übernahmen fortan die Spielkontrolle – und behielten diese bis am Schluss. «Daran sind wir selber schuld», so SCB-Cheftrainer Danijel Eric nach dem Spiel. «Wir brachten die Starwings mit zu vielen unnötigen Eigenfehler zurück ins Spiel.» Obwohl die Gäste nur gerade sechs Spieler einsetzten, wirkten die Starwings über die gesamte Spieldauer fokussierter. Besonders die beiden langjährigen Starwings-Akteure Joël Fuchs und Branislav Kostic zeigten, weshalb sie an guten Tagen zu den besten Schweizer Spielern der Meisterschaft gehören.

Mit Ausnahme von Captain Michael Plüss verfügt bei Swiss Central keiner der einheimischen Spieler über eine vergleichbare Erfahrung. Wie auch: Die Hälfte des SCB-Kaders ist noch keine 20 Jahre alt. Trotzdem liegt die Schuld für die Startniederlage keinesfalls bei den jungen SCB-Spielern. Im Gegenteil: Spieler wie Laurent Zoccoletti (19 Jahre), Noah Früh (19) oder Haris Jusovic (16) zeigten gegen die Starwings immer wieder gelungene Aktionen – und sorgten damit für Szenenapplaus beim Publikum.

Auch sonst war beim Heimteam am Samstag längst nicht alles schlecht: US-Spielmacher Ricky Price lieferte einen akzeptablen, der litauische Flügel Laurynas Samenas gar einen guten Einstand im SCB-Trikot. Auch der 38-jährige Kameruner Harding Nana wirkte so fit wie schon lange nicht mehr.

Überhaupt nicht auf Touren kam hingegen US-Center Randy Phillips (13 Minuten, 2 Punkte). «Von ihm muss deutlich mehr kommen», sprach der SCB-Coach nach dem Spiel Klartext. Und das nicht nur bei den Punkten, sondern auch bei den Rebounds – also den Abprallern vom Korb. Die Starwings dominierten diese Statistik mit 42:29, wodurch sich für die Gäste immer wieder zweite Chancen ergaben.

Wie es auch gehen kann, zeigte auf der anderen Seite Phillips’ Kontrahent im Starwings-Trikot: Mit 17 Punkten, 20 (!) Rebounds und je 5 Assists und Steals, spielte der serbische Starwings-Center Nemanja Calasan am Samstagabend in seiner eigenen Liga – und vermieste den zahlreichen SCB-Fans damit das erhoffte Basketballfest. «Wir alle haben in den vergangenen Wochen auf und neben dem Platz sehr viel gearbeitet», sagte Spiel SCB-Gründungsmitglied Zoran Popovic nach dem Spiel. «Schade, dass diese Anstrenungen nicht mit einem Sieg belohnt wurden.» Zugleich ist für den Nachwuchschef aber auch klar: «Egal ob Sieg oder Niederlage – SCB misst man nicht an einem Spiel. Wir verfolgen längerfristige Ziele.»

 


16 Punkte von Ricky Price (am Ball) reichten nicht für den Sieg gegen die Starwings. Foto: Philipp Schmidli

NLA, 1. Runde. – Samstag, Maihof, 700 Zuschauer: 

Swiss Central – Starwings Regio Basel 66:74 (35:37)

SCB:  Plüss 7, Mirza Ganic, Früh 3, Leucio, Price 16, Nana 9, Zoccoletti 8, Jusovic 6, Ganic Mirnes,  Obim, Phillips 2, Samenas 15. – Coach: Eric / Bär / Cokara. Abwesend: Schärer (verletzt) . – Starwings: Calasan 17, Payne 14, Kostic 14, Fuchs 17, Babic, Pavlovic, Christmann, Pausa, Blaser 5, Vranic 7, Streich, Chuha.