Über weite Strecken sieht es danach aus, als könnte Swiss Central in Vevey für eine Überraschung sorgen. Der Kompletteinbruch folgt kurz vor Ende des dritten Viertels. Wie konnte es so weit kommen?

Eine Minute und 39 Sekunden vor Ende des dritten Viertels lautete das Score auf der Anzeigetafel in Vevey 52:55. Bis zu diesem Zeitpunkt führten die Gäste aus der Zentralschweiz fast über die gesamte Spieldauer – vorübergehend sogar mit 11 Punkten (38:49). Doch dann folgten die Minuten 28 und 32 – und damit der Kompletteinbruch. Innerhalb kürzester Zeit gelang es dem Heimteam, das Spiel nicht nur auszugleichen und zu wenden, sondern geradezu an sich zu reissen. Knapp vier Minuten nach der 52:55 SCB-Führung lautete das Score 77:57. Das Schlussviertel ging mit 46:14 an die Waadtländer…

«Innert drei Minuten alles verloren»

Wie aber kann es zu einem solchen Einbruch kommen? Wie ist es möglich, so gut in ein Spiel zu starten – und danach innert kürzester Zeit komplett unterzugehen? Diese Fragen stellte sich nach dem Spiel auch ein konsternierter Danijel Eric. «Einen solchen Einbruch in so kurzer Zeit haben wir noch nie erlebt», so der Headcoach nach dem Spiel. «Innert drei Minuten haben wir alles verloren, was wir uns zuvor in dem Spiel erarbeitet hatten.»

Die Suche nach den Gründen

Für Eric sind es verschiedene Gründe, die zur bisher bittersten Saisonniederlage führten. «Die Trainingsumstände der letzten Wochen haben uns gestern aufgeholt». Was der Coach meint: In den vergangenen Tagen und Wochen mangelte es öfters an Trainingspräsenz. Immer wieder brachte der Trainer nur mit Mühe und Not zehn Spieler zusammen, um zu trainieren. Das liegt einerseits an grösseren (Nana, Tomic, Jusovic) und kleineren Verletzungen, andererseits an krankheits- und schulbedingten Absenzen. «Unter solchen Voraussetzungen ist eine seriöse Match-Vorbereitung sehr schwierig.» Und klar: Wer sich nicht optimal vorbereiten kann, erhält dafür früher oder später die Quittung: «In Vevey waren wir nicht bereit, in den wichtigen Momenten die richtigen Entscheidungen zu treffen», so Eric.

Topscorer March nicht zu stoppen

Kommt hinzu, dass der Gastgeber in der zweiten Hälfte unglaublich stark aufspielte. Insbesondere US-Topscorer Ronald March war nicht zu stoppen. Der Flügel erzielte 35 Punkte, darunter 6 von 10 Dreiern. «Diese individuelle Klasse fehlt uns», so Eric. Beim SCB-Coach ist die Enttäuschung über die 10. Niederlage im 13. Spiel auch am Sonntag noch spürbar und gross. «Mir tun vor allem auch die Jungs leid, die während 28 Minuten wirklich sehr gut spielten.»

«Wir haben nur eine Option»

Am kommenden Samstag (17 Uhr, Maihof) begrüsst Swiss Central (Rang 10) den BC Boncourt (7.) in der Maihofhalle. Für beide Teams handelt es sich um ein Spiel von grosser Bedeutung. Swiss Central braucht den Heimsieg unbedingt, um den Anschluss ans untere Mittelfeld nicht endgültig zu verlieren. Für Danijel Eric ist klar: «Wir haben nun nur eine Option: Aufstehen – und trainieren, trainieren, trainieren.»

Samstag, Galeries du Rivage, Zuschauer: 500

Riviera Lakers – Swiss Central 105:69 (34:39)

SCB: Camara 19, Früh 2, Birboutsakis, Mirza Ganic, Jackson 14, Zoccoletti 10, Lehmann 19, Mirnes Ganic, Plüss 4, Obim, Safra 2. Coach: Eric / Popovic. – Bemerkungen: SCB ohne Nana, Tomic, Jusovic (alle verletzt). – Bester Scorer bei Riviera: Ronald March (35 Punkte).

ZU DEN KOMPLETTEN STATISTIKEN