Swiss Central verliert auch das vierte Spiel in Folge. Wie schon gegen Genf vergaben die Zentralschweizer den Sieg in der Schlussphase.

«Nicht schon wieder…!» Das dachten sich gestern wohl die allermeisten der rund 300 Zuschauer, welche den Weg in die Maihofhalle fanden. Und nicht nur sie: Wer nach der 92:95-Niederlage gegen die Riviera Lakers in die ausgepowerten Gesichter der Swiss-Central-Spieler schaute, entnahm darin eine Mischung aus Enttäuschung, Frust und Ärger. Sie hatten gut gekämpft, einmal mehr. Sie führten über weite Strecken der Partie, wie zuvor. Doch am Ende verloren Sie, zum vierten Mal in Folge.

Unvermögen in der Schlussphase

SCB-Cheftrainer Danijel Eric musste tief durchatmen, eher er sich zum soeben zu Ende gegangenen Duell gegen die Riviera Lakers äussern konnte. Man sah auch ihm die Ratlosigkeit an. Darüber, warum es schon wieder nicht mit dem ersten Saisonsieg klappte. «Wir sind offensichtlich noch nicht in der Lage, enge Spiele zu unseren Gunsten zu entscheiden», so Eric. Die Gründe dafür waren die gleichen wie in den vergangenen Spielen: In den entscheidenden Phasen ist SCB zu fehlerhaft – sowohl in der Verteidigung als auch im Angriff. Auffällig ist zudem, dass in den Schlüsselmomenten keiner so wirklich die Rolle des Leaders übernehmen mag. Der Ball wird phasenweise so häufig herumgespielt, als handle es sich dabei um eine heisse Kartoffel. Er habe sich in der Verlängerung bewusst den erfahrenen Spielern den Vorzug gegeben, so Eric. Doch auch sie schafften es nicht, den ersten Sieg ins Trockene zu bringen.

Spektakulärer Wurf in die Verlängerung

Dass Swiss Central auffällig häufig bei knappen Spielständen ins Straucheln kommt, dürfte mit der Unerfahrenheit des Teams zu tun haben. Gleich mehrere Spieler aus dem SCB-Kader spielen dieses Jahr ihre erste NLA-Saison überhaupt. Darunter einige Talente aus dem eigenen Nachwuchs – aber zum Beispiel auch der Senegalese Iba Camara. Der 24-jährige, der bei Swiss Central seine erste Profisaison absolviert, überzeugt zwar immer wieder mit guten Aktionen (gegen Riviera waren es 16 Punkte und 11 Rebounds) – ausgerechnet in den letzten Minuten der regulären Spielzweit verwarf der Center jedoch drei Freiwürfe in Folge sowie einen Korbleger. Immerhin: Camara war es, der sein Team mit einem besonders spektakulären Dreipunkte-Wurf in die Verlängerung schoss. Für einmal, so schien es zumindest zu diesem Zeitpunkt, lag das Glück auf der Seite von Swiss Central.

Lakers-Amerikaner nicht zu stoppen

Mit einem 4:0-Lauf gelang dem Heimteam auch der Start in die Verlängerung. Dann aber kam die Wende. Hauptverantwortlich dafür war Lakers-Topscorer Ronald March. Der Flügel sass als einziger Spieler der Partie nicht eine Sekunde auf der Bank. Wer den 25-jährigen Amerikaner spielen sah, verstand auch, weshalb das so war. Mit 35 Punkten zeigte der Flügelspieler eine Offensiv-Leistung, wie es sie in der Maihofhalle wohl schon lange nicht mehr zu sehen war. Mit einer Leichtigkeit, die in der NLA ihres gleichen sucht, traf der Amerikaner Wurf um Wurf – und wusste jeden noch so kleinen Freiraum zu seinen Gunsten auszunutzen. Am Ende war es mindestens ein March-Treffer zu viel.

Jacques Safra als Lichtblick

Vierte Niederlage hin oder her: Was trotz der Enttäuschung bleibt, ist die Gewissheit, dass Swiss Central nicht nur einmal, sondern Spiel für Spiel mit der NLA-Konkurrenz mithalten kann. Und wie schon in den vergangenen Spielen gab es auch gegen Riviera Lichtblicke. Dieses Mal zum Beispiel Jacques Safra, der 19-jährige Neuzugang aus Zürich. Safra erzielte in 10 Minuten Spielzeit 11 Punkte – darunter 3 von 4 Dreipunktewürfen.

Am Ende erhielten Safra und seine Teamkollegen vom Publikum einen anhaltenden und warmen Applaus für ihre Leistung. Es war kein jubelnder Applaus, den sich dieses Team so sehnlichst wünscht – aber zumindest ein kleiner Trost.

 

Samstag, Maihof, 300 Zuschauer:

Swiss Central – Riviera Lakes 92:95 (39:37 / 81:81)

 

SCB:  Plüss  12, Birboutsakis, Tomic 2, Leucio, Jackson 22, Nana 10, Zoccoletti 6, Camara 16, Lehmann 10, Ganic 3, Obim, Safra 11. – Coach: Eric / Popovic. – Schiedsrichter: Novakovic, Balletta, Jeanmonod – Riviera: March 35, Top 11, Martin 5, Pessoa 3, Vannay, Studer 5, Sava, Fongué 12, Vinson 18, Kelly 6. Schiedsrichter: Novakovic, Balletta, Jeanmonod